Bilder vom Festumzug am 20.06.
775 Jahre Stadtrecht Wernigerode -
Festtage vom 18.-20.06.
775 Jahre hat Wernigerode bereits hinter sich. In heutiger Zeit sind Feste und Jubiläen von Städten nicht nur Punkt der Besinnung sondern eher willkommener Anlaß, den notleidenden Mittelstand auf die Sprünge zu helfen. Das ist nun einmal so und so werden wir auch in Wernigerode hoffen, dass alle zu ihrem Recht kommen. Unternehmer, Bürgermeister und Besucher. Nun stellt der imposante Festumzug von 1979 für das Gelingen der Feierlichkeiten eine hohe Hürde dar. So schwitzen denn alle Verantwortlichen - denn es muss besser, größer und natürlich nachhaltiger sein. Von der Größe dürfte es stimmen, kann doch nicht einmal die damalige Route abgefahren werden, weil es sonst die Schauwagen es nicht um die Ecken schaffen würden. Aber wird es auch das gleiche Faszination geben, als die ganze Stadt auf den Beinen war, um die Improvisationskunst einer Gesellschaft zu feiern, in der es mal gerade für zwei Werbeagenturen, die der HO und des KONSUM reichte ? Die Zeit rennt weiter und so mag man es bedauern, dass zumindest nicht als Startpunkt das Gelände der traditionellen und heute verkommenen Storchmühle gewählt wurde. Nicht um die Stimmung des Oberbürgermeisters zu vermiesen, sondern um aufzuzeigen, dass es immer noch Stellen in unserer Stadt gibt, die nicht in den Jahreskalender der Sparkasse Eingang finden. Das die in der Wendezeit selbst ernannte Friedensstadt bei Reichstagswahlen Spitzenergebnisse für die NSDAP einfuhr, muss ja nun auch nicht extra mit einem Schauwagen dargestellt werden. Vielleicht verzichteten die Organisatoren ja dafür auf die Geschmacklosigkeit der Tribüne mit den ganz wichtigen Leuten wie weiland der SED- Kreisleitung und dem sowjetischen Waffenbrüdern? Auf jeden Fall soll und wird sich der Besuch lohnen, und vielleicht mag der eine oder andere "Ureinwohner" ja auch seinen Spass daran haben...